Außergewöhnliche klimatische Bedingungen, eine vielmals unzugängliche und schroffe Bergwelt, aber auch die endlosen Weiten bieten für die besondere, manchmal auch einzigartige Flora und Fauna in Oman den idealen Lebensraum. Die größte biologische Besonderheit ist wohl der arabische Tahr, eine Mischung aus Ziege und Steinbock. Er ist ein artverwandt mit dem Moschusochsen und war in grauesten Vorzeiten auch in den Tiefen der Eichenwälder Europas heimisch. Die letzten Tiere dieser Art leben heute isoliert in den Steilhängen des Schwarzen Berges „Jebel Aswad“ im Wadi Sarin südöstlich von Maskat. Die arabische Oryxantilope galt in freier Wildbahn schon ausgestorben, als der umsichtige Sultan Qaboos mit den letzten in zoologischen Gärten lebenden Exemplaren in den Ebenen des Mittelomans eine Aufzucht gründete und die Art wieder auswildern konnte. Einmalig sind die geschützten Strände bei Ras al Hadd und Ras al Jinz. Bis zu 100.000 Meeresschildkröten kehren jährlich in dieses Gebiet zurück um hier ihre Eier abzulegen. Die Region steht unter strengem Naturschutz und darf nur mit Ranger betreten werden, um den Erhalt der bedrohten Art zu gewährleisten. Im ersten Morgenlicht buddeln sich hier Hunderte von kleinen Schildkröten aus dem Sand und hasten dem Meer entgegen, bedroht von Möwen und Füchsen. Erst 30 bis 50 Jahre später werden sie an diese Strände zurückkehren, wenn sie ihre Geschlechtsreife erreicht haben. Einige wenige arabische Leoparden schleichen durch das Unterholz in den Ausläufern des Jebel Samhan. Sie sind die letzten frei lebenden ihrer Art. Die edlen Zuchtkamele des Stammes der Wahiba gelten als die schnellsten der Welt und sind eigentlich unbezahlbar — es sei denn man kommt aus den benachbarten Arabischen Emiraten und kann sich als Scheich ein weiteres Statussymbol zulegen.