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Westliche Oasen Siwa in Ägypten

Die Oase Siwa, die westlichste Oase Ägyptens, ist mit ihrer Länge von 80 km ein kleines Paradies inmitten der Wüste. Die über reichlich sprudelnde Quellen verfügende Oase mit ihren mehr als 300000 Dattel- und 70000 Olivenbäumen ist die Heimat von ca. 23 000 Einwohnern, deren Mehrheit der Bevölkerungsgruppe der Berber angehören. Die eigentümlichen Sitten und Gebräuche, die sich aufgrund der isolierten Lage bis heute erhalten haben, erscheinen selbst für Ägypter fremd. Die Geschichte der Oase reicht bis 1500 v. Chr. zurück als Siwa vor allem als Sitz des Orakel des Amuns bedeutend war. Die Sprüche des Orakels wurden weit über die Grenzen des Reichs der Pharaonen bekannt. Auch Alexander der Große nutzte Macht und Einfluss des Orakels und ließ sich in Siwa zum Pharao krönen. Da der Ort sich häufig den Überfällen räuberischer Beduinen ausgesetzt sah wurden die Häuser sehr eng und - mangels Erweiterungsmöglichkeiten - bis zu acht Stockwerke hoch gebaut und mit einer Festungsmauer umgeben. Nach einem für Siwa unüblichen Starkregen im Jahre 1926 wurden die traditionellen Lehmbauten in Shali ("Alt-Siwa"), die seit dem 13. Jahrhundert bestehen, zugunsten moderner Häuser aufgegeben. Neben der überwältigenden Fauna ist in Siwa besonders sehenwert der Gebel el-Mawta, der Berg der Toten, der eine Vielzahl antiker Gräber aus der Vergangenheit der Oase Siwa beherrbergt. Vor allem die Wandmalereien gewähren einen Einblick in die Kultur aus der Zeit von der 26. bis in die 30. Dynastie. Der Berg Gebel Dakrour liegt südlich etwas außerhalb der Stadt. Von dem Riesen kann man - vor allem nachmittags - einen hervorragenden Blick auf die fruchtbare Oase inmitten der kargen Wüste werfen. Im Herbst, in der Vollmondzeit im Oktober, findet am Gebel Dakrour ein dreitägiges Fest statt, das Versöhnungsfest, bei dem Streit des vergangenen Jahres beigelegt werden soll. Auch das Siwa Museum, Cleopatras Quelle sowie die Überreste des Amun-Tempels lohnen ein Besuch.